Zwei Rückkehrer und ein Halbfinale

Nordkurier, 25.02.2020

Die Handballer von Fortuna Neubrandenburg haben souverän das Pokalhalbfinale erreicht. Nicht die einzige gute Nachricht dieser Tage für den Verein, der gleich zwei neue Spieler für die kommende Saison präsentierte.

Erwartungsgemäß sind die Männer der Fortuna Neubrandenburg ins Halbfinale des Landespokals eingezogen. Beim Stavenhagener SV setzte sich das Team mit 22:17 durch. Der Grundstein für den Sieg wurde dabei nach einer guten Viertelstunde gelegt. Beim Stand von 3:2 für die Neubrandenburger Gäste holten sich gleich drei Stavenhagener eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe ab. Neubrandenburger nutzte die Überzahl und zog mit Toren von Ole Hauschildt, Seweryn Gryszka (mit insgesamt fünf Toren bester Werfer des Spiels) und Moritz Hauschildt auf vier Tore Vorsprung davon. Bis zum Schluss sollte der Gastgeber das nicht mehr aufholen. Zwischendurch führte die Fortuna gar mit 20:13, geriet in Unterzahl dann noch mal in leichte Bedrängnis.

„Wir müssen uns bei unserem Torhüter Thilo Prodoehl bedanken“, sagte ein keineswegs euphorischer Trainer Volker Hauschildt nach dem Viertelfinal-Erfolg. Denn dieser sei nur gefühlt nie gefährdet gewesen. „Es hätte sich auch ganz schnell ändern können, weil wir aktuell einfach nicht alles umsetzen, was wir uns vornehmen“, so der Fortuna-Trainer. Ordentlich Arbeit also vor dem Spitzenspiel am Wochenende, bei dem Tabellenführer Neubrandenburg den Zweitplatzierten aus Ribnitz empfängt.

Um gerade für einen möglichen Aufstieg in die Oberliga Ostsee-Spree gerüstet zu sein, investiert der Verein schon jetzt in seinen aktuell noch dünnen Spielerkader. Zum einen wird Marcus Deutsch vom HSV Insel Usedom zurückkehren. 2008 wechselte der spielstarke Angreifer erstmals von Teterow zur Fortuna, verließ den Verein nach dessen Abstieg zur Saison 2017/2018 Richtung Insel. „Wir mussten für die Rückkehr kaum Überzeugungsarbeit leisten, der Spieler ist hier einfach näher bei seiner Familie“, sagte Geschäftsführerin Cindy Mann, die darüber hinaus am Montag gleich noch einen zweiten Neuzugang verkünden durfte.

Nach elf Jahren wird der gebürtige Neubrandenburger Bruno Zimmermann in seine Heimatstadt zurückkehren. Der Sohn der Neubrandenburger Sport-Berühmtheit Katrin Krabbe wechselte einst zum SC Magdeburg, feierte 2015 gar sein Bundesligadebüt. Nach mehreren Stationen in der 2. Liga, spielte Zimmermann zuletzt in der 3. Liga bei den HC Rhein Vikings. Diese hatten vor einem Monat einen Insolvenzantrag gestellt. Mit der Rückkehr in die Heimatstadt beendet der 24-jährige Zimmermann nun auch seine Profi-Karriere, macht nun in der Vier-Tore-Stadt eine Ausbildung.

Bei der Fortuna ist man ob des Coups gut gelaunt. Als „Glücksgriff“ bezeichnete Vereinspräsident Michael Schröder die Verpflichtung, Trainer Hauschildt freut sich auf die Erfahrung im Angriff, die beide Neuzugänge mitbringen. Außerdem sieht er eine dringend notwendige quantitative Ergänzung für den Kader. Die aktuellen Ausfälle von Felix Klepp und Michal Rogalski sind für die Fortuna aktuell nur schwer zu ersetzen.

Bleibt die Frage, ob sich zum Saison-Beginn noch weitere Namen den Handballern vom Tollensesee anschließen. Diesbezüglich lässt sich Geschäftsführerin Mann aber nicht groß locken. „Nichts ist unmöglich, aber über ungelegte Eier spricht man nicht.“