Fortunas Teenager-Team setzt auf Tempo-Handball

Nordkurier, 06.09.2019

In der Ostsee-Spree-Liga stehen die Neubrandenburgerinnen am Samstag vor der ersten Bewährungsprobe. Berlin ist zu Gast.

Neuer Trainer, neue Liga, neues Spielsystem – beim Frauenteam des SV Fortuna 50 Neubrandenburg hat es vor Beginn der neuen Saison in der Handball-Ostsee-Spree-Liga mehrere Veränderungen gegeben. Der Aufsteiger wird seit knapp drei Monaten von Torsten Feickert trainiert. Und der 38-jährige gebürtige Magdeburger setzt auf die Jugend.

Von seinen 13 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen ist der große Teil noch im A-Jugendalter, teilweise gerade erst aus der B-Jugend gekommen. „Die Mädels trainieren achtmal in der Woche, vormittags am Sportgymnasium, nachmittags im Verein. Das muss sichtbar sein, spielerisch genauso wie athletisch“, sagt Feickert, der zuletzt drei Jahre lang die A-Jugend-Bundesligamannschaft des VfL Oldenburg trainiert hatte.

Morgen empfangen die Neubrandenburgerinnen zum Saisonauftaktspiel den Berliner TSC in der Webasto-Arena (Anpfiff 16.30 Uhr). Die Fortuna-Damenmannschaften sind schon in den vergangenen Jahren sehr jung gewesen, diesmal könnten die Zuschauer allerdings ein echtes Teenager-Team auf dem Spielfeld sehen. Feickert: „Wir wollen das Tempo hoch halten, in der Abwehr schnell den Ball gewinnen und dann sofort auf Offensive umschalten. Das sah zuletzt bei unserem Vorbereitungsturnier um den Känguru-Cup phasenweise schon sehr gut aus. Außerdem bin ich ein großer Freund des siebten Feldspielers. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werden wir diese taktische Möglichkeit anwenden.“

Wie in den vergangenen Jahren auch hatten mehrere Spielerinnen den Verein nach dem Abitur verlassen, um woanders zu studieren. Neu dazu gekommen sind nur Linksaußen Lisa Gutzat und Torhüterin Annelie Freitag. Gutzat kehrte nach einem Jahr beim Buxtehuder SV zu Fortuna zurück, Freitag wechselte vom Rostocker HC wieder zu ihrem Ausbildungsverein. Die Trainingseindrücke sind gut, das Tempo und die Intensität hoch, auch durch den Konkurrenzkampf im Team.

„Die Saisonvorbereitung war sehr gut und wir starten deutlich fitter in die Punktspiele als in der Vergangenheit. Allerdings müssen wir abwarten, wie sich die jungen Spielerinnen gegen die Frauen in der Liga durchsetzen können. Ich bin sehr gespannt und voller Vorfreude auf die Saison“, so Hanna Naussed. Die 19-Jährige steht vor ihrer dritten Spielzeit im Frauenteam, gehört also schon zu den erfahrenen Fortuna-Damen. Auch sie hat nach der Schule ein Studium begonnen. Aktuell pendelt Naussed zwischen Neubrandenburg und Stralsund für das große Ziel – Klassenerhalt in der viertklassigen Handball-Ostsee-Spree-Liga.
Fortuna und Altentreptow arbeiten zusammen

Der SV Fortuna und der HV Altentreptow wollen unterdessen künftig enger zusammenarbeiten. Beide Vereine unterzeichneten eine Kooperationsvereinbarung, wie Fortuna-Geschäftsführerin Cindy Mann erklärt.

Zwischen den Handballclubs gibt es schon seit Jahren einen regen Spieleraustausch. Regelmäßig wechseln Talente aus Altentreptow an das Neubrandenburger Sportgymnasium und spielen für Fortuna. Gleichzeitig konnten A-Jugendliche mehrfach wichtige Erfahrungen im Männerbereich in Altentreptow sammeln. „Das wollen wir jetzt weiter intensivieren“, sagte Cindy Mann. Mit dem Stavenhagener SV gibt es ebenfalls einen Vertrag.