Fortuna-Männer mit Luft nach oben

Im Bild: Hier am Ball Neu-Fortune Michal Rogalski hinterließ einen guten Eindruck beim Jacob Cement-Cup 2018.

Nordkurier, 14.08.2018 von Stefan Thoms, Foto: SV Fortuna ´50

Die Ergebnisse waren nur zweitrangig. Beim Jacob-Cement-Cup wollten die Neubrandenburger Handballer vor allen die neuen Spieler einbinden. Mittlerweile stehen fünf polnische Spieler im Kader – Angst vor einer Grüppchen-bildung hat Fortuna-Trainer Marcin Feliks nicht.

Neubrandenburg. Ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage – für die Handballer vom SV Fortuna 50 Neubrandenburg gab es bei ihrem eigenen Turnier um den Jacob-Cement-Cup die komplette Ergebnispalette. „Die Resultate sind zweitrangig. In erster Linie wollten wir unterschiedliche Konstellationen ausprobieren und die neuen Spieler einbinden. Alle konnten sich zeigen und für weitere Einsätze bewerben“, sagte Trainer Marcin Feliks. 
Zum Auftakt verloren die Neubrandenburger 12:13 gegen das MV-Liga-Topteam TSG Wismar. Nach dem Sieg über die zweite Mannschaft der Mecklenburger Stiere aus Schwerin (20:14) ging es im Spiel gegen den künftigen Ostsee-Spree-Liga-Kontrahenten Grünheider SV um die letzte Chance auf den Turniersieg – das 16:16 reichte letztlich zu Platz drei. „Phasenweise war das okay, aber wir haben im Training noch sehr viel zu tun. Außerdem starten wir noch bei Turnieren in Wittenberge und in Polen, wo wir uns gegen starke Konkurrenz einspielen können“, so Feliks. 

Im Fortuna-Team liefen auch die neuen Spieler erstmals vor dem eigenen Publikum auf. Den besten Eindruck hinterließ Michal Rogalski. Der 20-jährige Pole kam über die rechte Seite und wurde sowohl über die Außenposition als auch aus dem Rückraum gefährlich. „Ich bin erst eine Woche hier, fühle mich aber schon sehr wohl. Die Mitspieler sind nett, die Atmosphäre ist super, die Mannschaft hat Potenzial. Ich will so viel wie möglich spielen und dazu beitragen, dass wir schnellstmöglich den Klassenerhalt in der Liga schaffen“, so der Linkshänder. 
Rogalski hat sein Soziologie-Studium unterbrochen, um die Handball-Karriere voranzutreiben. Fortuna-Coach Feliks hält viel von seinem Neuzugang, der vom polnischen Zweitligisten Lublin an den Tollensesee gewechselt ist. „Michal ist sehr effektiv, beweglich, torgefährlich und flexibel einsetzbar. Was er bisher gezeigt hat, war überzeugend.“ 
Mit Rogalski stehen mittlerweile fünf Polen im Fortuna-Kader. Angst vor der bekannten und wenig förderlichen Grüppchenbildung hat Coach Feliks nicht. „Sie sind charakterlich in Ordnung und wollen sich integrieren. Einige wohnen und arbeiten in Neubrandenburg. Sie besuchen Sprachkurse und werden von den deutschen Spielern einbezogen. Ich habe dabei ein gutes Gefühl.“ Verstärkungen seien dringend nötig gewesen, allerdings hat der Verein von etwa 20 deutschen Handballern nur Absagen bekommen. Der Blick nach Polen sei deshalb naheliegend. Mit den Neuzugängen hofft Feliks auf taktische Flexibilität. Jetzt könne man sowohl auf Rückraum-Power im Positionsangriff als auch auf Tempo-Handball setzen.