Handballerinnen der Fortuna nicht im Glück

Die Fortuna-Frauen bekamen die Schwerinerin Wendy Künzel (Mitte) eher selten in den Griff.

Nordkurier, 07.11.2017 von Roland Gutsch, Foto: Roland Gutsch

Zweite Saison-Niederlage: Die Neubrandenburger MV-Liga-Frauen vermasselten im Top-Spiel gegen den SV Grün-Weiß Schwerin II ihren letzten Angriff – und wurden dafür hart bestraft.

Neubrandenburg. Das war ganz tragisch: Statt mit dem letzten Angriff – solide 15 Sekunden vor der Schlusssirene – den Siegtreffer klarzumachen, verschusselten die Handballerinnen vom SV Fortuna 50 Neubrandenburg den Ball und kassierten obendrein noch das Gegentor zur 23:24 (10:9)-Niederlage. Nach diesem Top-Spiel in der Viertorestädter Webasta-Arena jubelten die Gäste vom SV Grün-Weiß Schwerin II. Die Fortunen ließen derweil die Arme hängen. Zum zweiten Mal in dieser MV-Liga-Saison hatte die junge Mannschaft die „big points“ liegen gelassen. In der Tabelle ging‘s vom zweiten auf den vierten Rang. 

„Bitter, wie es am Ende gelaufen ist. Unser Saisonziel, die Rückkehr in die Ostsee-Spree-Liga, haken wir deshalb natürlich nicht ab“, wollte sich Trainer André Schumacher von dem Negativ-Resultat nicht runterziehen lassen. Zumal: „In der Abwehr boten wir unser bislang bestes Saisonspiel. Das war ein guter Kampf.“ Mit dem Tore-Werfen klappte es allerdings nicht wunschgemäß. Zwei Wochen zuvor waren die Neubrandenburgerinnen an gleicher Stelle mit einem 27:23-Sieg über das Schwerin-Team ins MV-Pokal-Viertelfinale eingezogen – diesmal hatten die Handballerinnen aus der Landeshauptstadt das bessere Ende für sich. Was zu einem guten Teil an Grün-Weiß-Akteurin Wendy Künzel lag. Die hatte in der vergangenen Spielzeit noch zur ersten Mannschaft ihres Vereins gehört und also in der dritten Liga mitgemischt. Mit deren Cleverness kamen die Fortuna-Frauen, im Schnitt 19 Jahre alt, kaum klar. Acht Treffer steuerte Wendy Künzel bei, auch den spielentscheidenden. 

Eine durchweg enge Kiste. Nach einem frühen Rückstand berappelten sich die Gastgeberinnen und kamen – vor allem durch verwandelte Siebenmeter von Clara Forbrich – heran und knapp in Front. Zur Pause hieß es 10:9. Zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang ein Drei-Tore-Vorsprung. Doch der Gegner erwies sich als zäh, ließ sich nicht abschütteln. Und: Die Fortunen leisteten sich diverse Ballverluste durch technische Patzer und eine Reihe Fehlwürfe. Coach Schumacher: „Ein Knackpunkt war, dass wir beim Stand von 18:16 eine Überzahl nicht nutzten. Stattdessen kriegten wir sogar einen Treffer rein.“ In der 50. Minute hieß es 19:19. Die Führung wechselte hin und her. Ein Thriller – mit Happyend für die Grün-Weißen. Die meisten Fortuna-Tore verbuchte Madlen Kloska (8). 
Anspruchsvoll geht‘s für Schumachers Schützlinge in den nächsten Wochen weiter: Am kommenden Samstag steht die Partie beim SV Warnemünde auf dem Plan, am 18. November hat die Mannschaft das Heimspiel gegen den Stralsunder HV zu bestreiten. Beide Rivalen zählen zur Spitzengruppe der MV-Liga, haben aber ebenfalls bereits Federn lassen müssen. 

SV Fortuna 50 Neubrandenburg: Fiero, Kahl (1 Tor), Naussed (4), Gierke, Kloska (8/1), Forbrich (5/5), Jänike (1), Wirth, Sewina (2), Deinert (1), Sudbrock (1), Kadow.