Neuer Fortuna-Trainer mit klarer Mission

Nordkurier 30.06.2017 von Stefan Thoms, Foto: Stefan Thoms

Der Abstieg der Neubrandenburger Handballer aus der Ostsee-Spree-Liga war für den Verein ein Schock. Zu jung, unerfahren, Verletzungspech – Erklärungen gab es einige. Der Schreck ist überwunden – der Wiederaufstieg das Ziel. Neuer Trainer ist Marcin Feliks. Stefan Thoms hat mit dem gebürtigen Polen und dreifachen Familienvater gesprochen.

Wie kam es zu Ihrem Fortuna-Engagement? 
Aus meiner Zeit als Aktiver und Trainer in Neuruppin kenne ich Neubrandenburg und Fortuna schon ziemlich lange. Gegen Jungs wie Felix Klepp, Stefan Stolt und Thilo Prodoehl habe ich sogar noch selbst gespielt. Auch zu den Vereinsverantwortlichen habe ich seit Längerem ein gutes Verhältnis. Als Ralf Böhme seinen Rückzug als Trainer angekündigt hat, wurde das Amt für mich ein Thema. Ich arbeite hauptberuflich in einem Sportcenter in Neuruppin und pendle dreimal pro Woche zum Training nach Neubrandenburg. Dazu sorgt Rüdiger Otto in seinem Sportpark für die Fitness der Mannschaft. Das funktioniert bisher sehr gut. 

Wie läuft es bisher? Welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft? 
Wir haben jetzt die erste Vorbereitungsphase hinter uns. Die athletischen und taktischen Grundlagen sind gelegt. Die Mannschaft ist talentiert, hungrig. Ich bin bisher zufrieden. In den kommenden vier Wochen arbeiten die Jungs selbstständig, was ich dank der modernen Technik gut überprüfen kann. Danach trainieren wir bis zum ersten Saisonspiel im September nur noch mit dem Ball. 

Was haben Sie mit dem Team vor? 
Wir arbeiten zielgerichtet für den Aufstieg in die Ostsee-Spree-Liga. Die Jungs sind handballerisch sehr gut ausgebildet, aber nach der vergangenen Saison ist klar, dass wir das Offensivspiel verbessern müssen. Wir wollen variabel und mit viel Tempo angreifen. Die ersten positiven Ansätze will ich am Freitag, 19.30 Uhr, im Testspiel beim HSV Insel Usedom bereits sehen. 

Vier Abgänge stehen fest, unter anderen verlassen mit Tom Langschwager und Christian Schwerin zwei erfahrene Spieler das Team in Richtung Stralsund. Wie wird das kompensiert? 
Drei Neuzugänge sind sicher, ein bis zwei weitere Verstärkungen noch möglich. Mit Irek Kaczmarczyk und Frank Reckzeh kommen zwei sehr routinierte Spieler, die uns sowohl in der Defensive als auch in der Offensive weiterhelfen werden. Reckzeh war ja früher schon einmal bei Fortuna und hat es danach bis in die 2. Bundesliga geschafft. Mit Ole Hauschildt kehrt nach seiner Verletzung ein hoffnungsvolles Talent der Fortuna-Schule zurück. Ich glaube, wir haben eine sehr gute Mannschaft beisammen.